Mittwoch, 4. November 2015

Flüchtlingspech - Warum die Hessen nicht in Essen wohnen

(SV) Was tun, wenn man gar keine Sprache außer der Muttersprache beherrscht und noch dazu Analphabet ist? Man geht nach dem Gehör. 

Achmed aus Afghanistan fuhr von seiner Afa, in der er lebt, von der aber keinen Namen hat, auch nicht weiß, wie die Stadt heißt, in der die Afa ist, nach Frankfurt am Main ins Bahnhofsviertel, wo es preiswerte Handys gibt. Das haben ihm afghanische Kollegen empfohlen. Ein Wunder, dass er das gefunden hat. Nach dem Smartphonekauf - das Handy ist unglaublich wichtig für die Verbindung zur Familie und zu den Freunden, die wissen wollen, wie es ist, und ob sie auch kommen sollen - wollte er wieder heim, aber kein Mensch konnte ihm sagen, wo das ist. 

Auf den hessischen Afa-Ausweisen steht sinnigerweise auch keine Stadt oder Afa-Namen. Also erinnerte er sich, dass er in Hessen angekommen war, und ging ein Ticket kaufen über Mainz nach Essen. Das war das einzige übereinstimmende Ziel, das ihm der Schalterangestellte ausstellen konnte. 

Im Zug nach Mainz wunderte er sich über die andere Gegend und fand einen Afghanen, der lesen konnte und seinen Landsmann wegen seiner Einfältigkeit beschimpfte. Immer wieder abfällig: "Ein Idiot, Analphabet, kann nichts lesen, nicht mal seinen Namen!" Gemeinsam klärten wir die Lage und kamen in Höhe Airport zur Lösung. Schnell aussteigen und auf der anderen Seite mit der S-Bahn zurück nach Frankfurt, um im Hauptbahnhof die Polizei zu fragen, wo er wohne ... Hoffentlich kam er an. Die Schilder im Airport-Bahnhof oder Beschriftungen an den Zügen hat er auch nicht verstanden, ganz andere Sprache und Schriftzeichen, die er ohnehin nicht lesen könnte, jedenfalls fragte er hier gleich die Sicherheitskräfte, die er allerdings auch nicht verstand. 

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