Montag, 14. September 2015

Chinesische Nachbaukunst: Überraschende Existenz einer dm-Filiale in China entdeckt

(China) Was kann man tun, wenn der einheimische Konsumentenstamm die Babynahrung wegen vergiftetem Milchpulver meidet? Man macht einen kleinen Markttest, suggeriert den Käufern, die guten deutschen und geprüften Produkte seien nun in der Stadt zu kaufen. Man eröffne eine dm-Filiale, schön nachgebaut und kopiert, wie sich das für Chinesen gehört, und stelle angebliche deutsche Produkte ins Regal.

Geschehen im Nordosten Chinas, in Shenyang, wo die Filiale in ein Shoppingcenter integriert wurde. Beleuchtetes Logo von dm und die Schaufenstersprache Deutsch!

dm weiß von nichts, nie Verhandlungen geführt, Genehmigungen erteilt. dm-Chef Erich Harsch am Donnerstag laut boersennews: «Wir betreiben keine dm-Märkte in China, auch eine Genehmigung, Drogeriemärkte mit dem dm-Logo und -Claim in China zu betreiben, ist nicht erfolgt. Wir planen derzeit auch nicht nach China zu expandieren.» Ob sein Unternehmen gegen das Plagiat vorgehe, sei noch offen. Wahrscheinlich sind auch die Chancen, Schadenersatz zu bekommen, sehr gering.

Arme Konsumenten, so an der Nase herumgeführt zu werden. Ob die das witzig finden?

Sonntag, 13. September 2015

Diskussion und Petition: Amnesty International fordert mehr legale Einreisemöglichkeiten und ist gegen "sichere Herkunftsstaaten"

(Amnesty International) Die Hilfsbereitschaft der Menschen, die zurzeit Flüchtlinge an deutschen Bahnhöfen willkommen heißen, ist groß. Sie halten „Welcome“-Schilder, applaudieren und reichen den Ankömmlingen Essen, Getränke und Kleidung. Endlich haben einzelne Politiker und Politikerinnen begriffen, dass es die gesetzliche und moralische Pflicht Europas ist, Asylsuchende zu schützen. Das gibt Grund zur Hoffnung.

Dennoch bleibt Realität, dass sich viele Staaten abschotten, wenn es um Flüchtlinge und Asylsuchende geht. Die EU und ihre Mitgliedstaaten tragen die Verantwortung für eine Politik, die schutzbedürftige Menschen auf lebensgefährliche Fluchtrouten zwingt, auf denen Tausende im Mittelmeer ertrinken oder Dutzende in Lastwagen ersticken. Sie sind verantwortlich, wenn Polizei- und Sicherheitskräfte gewaltsam gegen Asylsuchende vorgehen, sie ohne Prüfung der Asylgründe abschieben oder unter menschenunwürdigen Bedingungen einsperren.

Amnesty International fordert: Deutschland und alle anderen EU-Mitgliedstaaten müssen mehr legale Einreisemöglichkeiten für Flüchtlinge schaffen! Dazu gehören die Aufstockung von Resettlement-Plätzen und humanitären Aufnahmeprogrammen für besonders schutzbedürftige Flüchtlinge sowie die Erleichterung der Familienzusammenführung. Flüchtlinge müssen zudem die Möglichkeit erhalten, an den Landgrenzen der EU sicher einen Asylantrag stellen zu können.

Das Konzept der „sicheren Herkunftsstaaten“ muss abgeschafft werden. Jeder und jede Asylsuchende hat ein Recht auf eine individuelle Prüfung des Asylantrags. Sogenannte „sichere Herkunftsstaaten“ lassen eine solche Prüfung nicht zu. Darüber hinaus müssen Flüchtlinge in den Aufnahmeländern vor Gewalt geschützt und menschenwürdig untergebracht werden.

In Deutschland sind die Innenminister und -senatoren der Länder für die Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen zuständig. Deshalb richtet sich Amnesty International in einer aktuellen Petition auch an Roger Lewentz, den derzeitigen Vorsitzenden der Innenministerkonferenz der Länder.

Werden Sie aktiv! Unterzeichnen Sie die AI-Online-Petition und fordern Sie sichere Zugangswege für Flüchtlinge: http://www.amnesty.de/sos-europa

Mehr legale Einreisemöglichkeiten, eine menschenwürdige Unterbringung und einen besseren Schutz vor Gewalttaten: Deutschland und andere EU-Mitgliedstaaten müssen und können einen größeren Beitrag bei der Aufnahme und Unterbringung von Flüchtlingen leisten!

Mittwoch, 2. September 2015

Epilepsie: Wissenschaftler entschuldigen sich




Vergeblicher Kampf: 
Mediziner entschuldigen sich - Bundesausschuss sagt nein zu neuen Antiepileptika 

Wir sagen den beiden Ärzten UNSEREN Dank für Ihren Einsatz für ihre Patienten. Die Wissenschaftler entschuldigen sich bei den etwa 200.000 Epilepsiepatienten, deren alltägliches Leben das neue Medikament deutlich leichter machen würde. 
Der Bundesausschuss entschied sich dagegen, das neue Medikament gegen Epilepsie auch in Deutschland verfügbar zu machen. 
Prof. Christian E. Elger, Direktor der Klinik für Epileptologie, und der Neurowissenschaftler Prof. Heinz Beck haben an vielen Stellen dafür gekämpft.