Montag, 3. Juni 2013

Wie schafft ein so schwer beweglicher Apparat wie unser politisches System mit diesen Parteien diese Anforderungen?

(SV)

 „Soziale Spaltung muss gestoppt, Armut jetzt bekämpft werden“

„Wir wollen im Vorfeld der Bundestagswahl ein deutliches Zeichen setzen – gegen die zunehmende soziale Spaltung und für soziale Gerechtigkeit“. Mit diesen Worten gab die Präsidentin des Sozialverbands VdK Deutschland, Ulrike Mascher, heute auf der VdK-Pressekonferenz in Berlin den Startschuss zur großen VdK-Aktion „Endlich handeln!“.

Die VdK-Aktion richtet sich gegen die Sparpolitik der Bundesregierung in vielen Feldern der Sozialpolitik, die größtenteils zu Lasten der ohnehin Benachteiligten geht, und gegen die ungerechte Steuerpolitik der letzten Jahre. 
Nach Statistiken der Bundesregierung und des Statistischen Bundesamts besaßen 1998 die oberen 10 Prozent der Bevölkerung 45,1 Prozent des Gesamtvermögens, während die gesamte untere Hälfte der Bevölkerung nur 2,9 Prozent auf sich vereinen konnte. Heute ist der Vermögensanteil der oberen 10 Prozent sogar auf 59 Prozent geklettert, der Anteil der unteren Hälfte ist aber auf unter 1 Prozent gesunken.
Der VdK fordert deshalb mehr Steuergerechtigkeit, etwa durch eine Anhebung des Spitzensteuersatzes oder eine einmalige Vermögensabgabe für Menschen, die den oberen zehn Prozent angehören.

Ob Rentnerinnen und Rentner mit geringem Einkommen, Arbeitslose, Alleinerziehende, chronisch Kranke, Menschen mit Behinderung oder Familien und Arbeitnehmer – immer mehr Menschen hätten Angst vor dem sozialen Abstieg. „Sie mussten in den letzten Jahren viel zu viele Einschnitte verkraften“, so Mascher. Die Stabilität einer Gesellschaft hänge aber vom Grad der sozialen Gerechtigkeit ab.

„An den Positionen der Parteien zu Arm
ut, Rente, Gesundheit, Pflege und Behinderung wird sich die nächste Bundestagswahl mit entscheiden. Die Politik muss endlich handeln und die Weichen für eine gerechte Zukunft stellen“, forderte die VdK-Präsidentin.

Der Sozialverband VdK fordert im Einzelnen:

• Armut darf nicht zur Normalität werden. Die Bekämpfung der Armut in allen Altersgruppen muss an erster Stelle stehen.
• Rente muss zum Leben reichen. Altersarmut muss bekämpft werden.
• Gesundheit muss für alle bezahlbar sein. Der Teufelskreis „Krankheit macht arm“ und „Armut macht krank“ muss gestoppt werden.
• Pflege muss menschenwürdig sein. Wer pflegebedürftig ist, muss sich auf die gesetzliche Pflegeversicherung verlassen können.
• Behinderung darf niemanden ausgrenzen. Inklusion muss endlich in Schule, Beruf und Alltag gelebt werden.

Der VdK will diese Forderungen in Politik, Medien und Öffentlichkeit tragen. Zudem stehen zahlreiche Aktivitäten und Aktionen des Sozialverbands VdK und seiner Landes-, Kreis- und Ortsverbände auf dem Programm.

Sonntag, 2. Juni 2013

Vorstandswahl bei netzwerkB am 8. Juni mit Mitgliederversammlung

(SV)

Die Mitgliederversammlung von netzwerkB wählt einen neuen Vorstand.
Folgende Personen sind dazu bereit, dieses Amt zu übernehmen:

- Dr. Marcella Becker und Katharina Micada (Erweiterter Vorstand)

- Norbert Denef (Vorstand)

Die Wahl findet am 8. Juni 2013 um 14:00 Uhr in 23683 Scharbeutz,
Kurparkhaus, Strandallee 143 statt.

Das neue netzwerkB-Team steht der Presse am 8. Juni 2013 um 17:00 Uhr,
Seebrücke Scharbeutz, für Interviews und Fotos zur Verfügung.

Die Presse ist eingeladen am weiteren Tagungsverlauf im Kurparkhaus
teilzunehmen:

- 18:00 Uhr Vortrag “Sexualisierte Gewalt in der Familie” (Katharina
Micada, netzwerkB)

- 19:00 Uhr Vortrag Internetkriminalität “Cybergrooming”
(Thomas-Gabriel Rüdiger, M.A., Kriminologe Forschungsfeld Cybercrime in
Oranienburg)

- 20:00 Uhr Essen, Trinken und Feiern mit Meerblick

Mit einem gemeinsamen Strandspaziergang am 9. Juni 2013 ab 10:00 Uhr
(Treffpunkt Seebrücke Scharbeutz) beenden wir unsere Tagung.

netzwerkB blickt stolz zurück

(SV)

Ein starkes Team bei netzwerkB 


Aus einer Selbsthilfegruppe von sieben Personen wurde eine Bewegung. Der
Verein selbst hat schon mehr als 900 Mitglieder, Tendenz weiter steigend!

Eine kurze Rückschau auf einige Aktionen von netzwerkB:

Unvergessen, die bewegende Rede des Sprechers und Vorsitzenden von
netzwerkB, Norbert Denef, auf dem SPD Parteitag in Berlin am 6. Dezember
2011!

Der Hungerstreik von Norbert Denef und seiner engagierten MitstreiterInnen!

Ja, vom 8. Juni bis 24. Juli 2012, ganze 46 Tage wurde nichts gegessen für
die Streichung der Verjährungsfristen!

64.639 gesammelte Unterschriften zur Streichung der Verjährungsfristen
wurden am 14.11.2012 an Dr. Ralf Stegner, SPD, überreicht!

Viele Interviews wurden geführt, Artikel geschrieben und eine aktive
Webseite mit 721.545 Besuchen wird beinahe rund um die Uhr betreut. Mehr
als 8.000 Telefonanrufe und 16.000 Zuschriften wurden beantwortet und
vieles mehr.

Ein Bericht vom 10.03.2013 (Lübecker Nachrichten) lautete folgerichtig:
„Der lange Atem des Norbert Denef“

Dann kam der Schock, auf der Webseite von netzwerkB war zu lesen: „Ich
kann nicht mehr“ und dass sich netzwerkB möglicherweise auflösen
würde.

Das Aberwitzige daran, dass die Bewegung, dass netzwerkB inzwischen so
groß geworden war!

Wie sollte die inzwischen derart große netzwerkB-Bewegung ehrenamtlich am
Laufen gehalten werden ohne Büro und wenigstens eine professionelle
Schreibkraft, die das alles abwickelt, was Norbert Denef neben seinem
vielen Tun als Sprecher und Vorstandsvorsitzender, überwiegend alleine zu
schultern hat?

Was war geschehen, auf den ersten Blick - in Politik und Gesellschaft -
während drei Jahren engagiertester Arbeit, die stets am Rande der eigenen
Grenzen, der eigenen Kapazität aktiv betrieben wurde?

Die Verjährungsfristen wurden bisher nicht gestrichen. Keine Anzeige- und
Meldepflicht. Betroffene werden mit Almosen abgespeist. PolitikerInnen
beschäftigen sich nach wie vor mit Wahlkampf, statt wirklich zu sehen,
dass es immer noch so viele Kinder gibt, die nicht gehört werden können,
weil Erwachsene zugestopfte Ohren und blinde Augen haben. Und noch immer
gibt es keine realitätsnahe Prävention!

In den eigenen Reihen der Politik wurde bisher nicht aufgeräumt, weil die
meisten nur an ihre eigene Karriere dachten.

Und es wurde auch nichts geändert im Sinne mündiger und selbstbestimmter
Betroffener!

Die bis heute nicht Mal sagen dürfen: Hey, der/die XY, der hat mir meine
Kindheit genommen, der/die hat mich schwerverletzt, wegen dem/der kann ich
nicht arbeiten wie andere, wegen dem/der muss ich jeden Cent umdrehen,
wegen dem/der habe ich zeitlebens diese ganzen Ängste, wegen dem/der kann
ich die normalsten Dinge nicht tun!

Wegen ihm/ihr aber bin ich nicht Mal als Opfer anerkannt, und wenn ich
den/die anzeige, ist das verjährt und ich muss wieder den Mund halten und
außerdem macht er/sie es wieder mit anderen Kindern, denn seine/ihre
verjährten Taten sind ja unwichtig, ich bin unwichtig…

Nur auf geklärtem Boden kann Klares wachsen! Das weiss jedes Kind - aber
die Erwachsenen wissen es nicht, wollen es nicht wissen.

Nachdem die Ankündigung einer möglichen Auflösung von netzwerkB
schockiert aufgenommen wurde, passierte etwas mit dem niemand gerechnet
hatte, bewegte sich auf einmal etwas, und aus dieser Bewegung heraus wuchs
etwas Neues:

Plötzlich wurde nämlich bekannt, dass Daniel Cohn-Bendit, der
Pädokrminalität verharmloste, einen renommierten Preis bekommen sollte.
Und dann saß Norbert Denef als Sprecher von netzwerkB e.V. im Zug, diesmal
nach Stuttgart, um diesem Mann und seiner Gefolgschaft  zu zeigen: So geht
das nicht, hier sind Menschen, die etwas dagegen haben und wir sind
heutzutage laut, und zeigen uns!

Viele weitere schlossen sich an, ob bei der Demo selbst, oder im Internet,
durch Kommentare, Emails, und sei es nur ein Klick auf der Facebookseite:
Nein, ich bin auch nicht damit einverstanden!

Auch die vielen hunderte Zuschriften die Norbert Denef bekam nachdem er
erst ein paar, dann alle Restexemplare seines Büches verschenkenwollte,
zeigten, wie wichtig und wie unterstützend viele Betroffene hinter
netzwerkB stehen und sich wünschen, dass es weitergeht.

Immer mehr UnterstützerInnen, die sich bereit erklärten mitzumachen,
wandten sich an netzwerkB. Es kamen neue Mitglieder hinzu und viele
Spenden.

Ja, unser netzwerkB wurde gehört, die Unterstützer haben gesprochen,
haben gezeigt, dass es weitergeht, dass wir es schaffen!

Wir wollen nun feiern, dass wir so viele geworden sind, dass wir uns
zusammengeschlossen haben, dass wir gemeinsam ein Etappen-Ziel erreicht
haben!

Es ist Zeit, dass wir noch unbequemer werden, dass wir das Geld für unser
professionelles Büro einfordern!

Zeit, dass wir weiterhin an unserem langen Atem, den wir als Betroffene
ganz besonders haben, glauben. Dass wir uns gegenseitig unterstützen, als
Betroffene von sexualisierter Gewalt, und unser netzwerkB-Team getragen
wird durch die Höhen und Tiefen von den vielen kraftvollen
UnterstützerInnen in unserem Land!

Gemeinsam starten wir am 8. Juni mit Volldampf voraus!