Dienstag, 6. Dezember 2011

Überalterung in Deutschland - Bertelsmann Stiftung legt neue Zahlen für rund 3200 Kommunen vor

 Unsere Nation wird durch die rasche Zunahme der Menschen über 80 Jahre mit großen Herausforderungen konfrontiert. Nach einer neuen Bevölkerungsprognose der Bertelsmann Stiftung wird die Zahl der alten Menschen bis zum Jahr 2030 bundesweit um fast 60 Prozent zunehmen. Die Gegebenheiten und Folgen sind von Region zu Region unterschiedlich: Die Spanne reicht von moderaten 12 Prozent (Stadt Coburg, Bayern) bis zu einem Spitzenwert von 139 Prozent (Landkreis Bad Doberan, Mecklenburg-Vorpommern).

Nach den Berechnungen der Bertelsmann Stiftung nimmt vor allem die Zahl der alten Männer stark zu, nämlich 103 Prozent bis zum Jahr 2030, während die Zahl der über 80-jährigen Frauen dagegen nur um knapp 40 Prozent zunehmen wird. Bis 2030 wird die Hälfte der Einwohner älter als 49 Jahre sein. Besonders stark sollen Sachsen-Anhalt und Thüringen altern. Hier wird die Hälfte der Bevölkerung 2030 älter als 54 Jahre sein.

Diese Entwicklungen haben einen steigenden Bedarf an Pflegekräften zur Folge, wie auch insgesamt das Modell Familie und Leben, Pflege im Alter stark überdacht werden muss. Der Sektor Altenpflege bekommt ein großes Gewicht. Seine Struktur und Organisation werden vordringliche Aufgaben der nächsten Jahre sein.

Auch die Bertelsmann Stiftung geht wie andere demografische Forscher davon aus, dass bis 2030 die Grenze von 80 Millionen Einwohnern unterschritten wird. Die Stiftung erwartet deutliche Zuwächse für die Stadtstaaten Hamburg (+ 7 Prozent) und Berlin (+ 6 Prozent), für Großstädte wie München (+ 15 Prozent), Dresden (+ 12 Prozent) und Leipzig (+ 9 Prozent). Zu den stark schrumpfenden Städten gehören Suhl in Thüringen (- 26 Prozent), Dessau (- 22 Prozent) und Salzgitter (- 19 Prozent).

Die Erwartungen für die einzelnen Bundesländer (Zunahme der Greise/Greisinnen):
Brandenburg (93 Prozent) und Berlin (92 Prozent), Mecklenburg-Vorpommern (80 Prozent) und Schleswig-Holstein (77 Prozent), Baden-Württemberg (66 Prozent) und Bayern (64 Prozent), Thüringen (59 Prozent), Niedersachsen (58 Prozent), Hessen (56 Prozent), Sachsen (53 Prozent) und Sachsen-Anhalt (51 Prozent), Nordrhein-Westfalen (49 Prozent), Rheinland-Pfalz (48 Prozent), Hamburg (44 Prozent), Bremen (42 Prozent) und Saarland (41 Prozent). 


Wegweiser Kommune
Die Bertelsmann Stiftung stellt mit dem Portal www.wegweiser-kommune.de allen Städten und Gemeinden in Deutschland mit mehr als 5.000 Einwohnern Daten, Bevölkerungsprognosen und konkrete Handlungskonzepte für die kommunale Praxis zur Verfügung. Für 2.943 Städte und Gemeinden, in denen etwa 86 Prozent der Bevölkerung Deutschlands leben, und 301 Landkreise ermöglicht der Wegweiser Kommune so einen Blick auf die Entwicklung in den Politikfeldern Demographischer Wandel, Finanzen, Bildung, soziale Lage und Integration.









http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-30872EA2-C15E6846/bst/hs.xsl/nachrichten_110137.htm

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